Einfache Simulationen zur Boltzmann-Entropie und zur statistischen Interpretation des zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik
Die Konzepte Mikrozustand, Makrozustand, Gleichverteilungs-Postulat und Boltzmann-Entropie der statistischen Mechanik werden mit Hilfe einfacher Simulationen erläutert.
- Einordnung des Artikels
- Einführung
- Simulationen für kleine Teilchenzahlen
- Was sind hier "kleine Teilchenzahlen"?
- Die Berechnung sämtlicher Makrozustände zu gegebener Teilchenzahl N und Gesamtenergie K · E0
- Simulationen für große Teilchenzahlen
- Das Gleichverteilungs-Postulat und der Zufallsgenerator für gleichverteilte Mikrozustände
- Erzeugen von zufälligen Mikrozuständen zu gegebener Teilchenzahl N und Gesamtenergie K · E0
- 1. Beispiel: Auswertung einer Folge von zufällig erzeugten Mikrozuständen mit 16 Teilchen und 16 Energiequanten
- 2. Beispiel: Auswertung einer Folge von zufällig erzeugten Mikrozuständen mit 256 Teilchen und 256 Energiequanten
- 3. Beispiel: Auswertung einer Folge von zufällig erzeugten Mikrozuständen mit 1024 Teilchen und 1024 Energiequanten
- 4. Beispiel: Auswertung einer Folge von zufällig erzeugten Mikrozuständen mit 1024 Teilchen und 512 Energiequanten
Einordnung des Artikels
- Ausgewählte Kapitel der Mathematik (für Programmierer, Informatiker, Ingenieure und Naturwissenschaftler)
- Anwendungen in Physik und Technik
- Statistische Mechanik
- Konzepte der Statistischen Mechanik: Mikrozustände und Makrozustände
- Konzepte der Statistischen Mechanik: Die Abschätzung der Anzahl der Mikrozustände pro Makrozustand
- Konzepte der Statistischen Mechanik: Die Gleichwahrscheinlichkeit der Mikrozustände und die Definition der Boltzmann-Entropie
- Berechnung der thermodynamischen und statistischen Größen für das Modellsystem mit äquidistanten Energieniveaus
- Simulationen zur statistischen Mechanik
- Entwicklung eines Zufallsgenerators für gleichverteilte Mikrozustände (Implementierung in R)
- Einfache Simulationen zur Boltzmann-Entropie und zur statistischen Interpretation des zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik
- Statistische Mechanik
- Anwendungen in Physik und Technik
Sämtliche hier vorgestellten Simulationen beziehen sich auf das Modellsystem, dessen Eigenschaften in Berechnung der thermodynamischen und statistischen Größen für das Modellsystem mit äquidistanten Energieniveaus zusammengefasst sind; die Ergebnisse und Bezeichnungen werden von dort übernommen und hier nicht erklärt.
Bei den Simulationen wird auf den Zufallsgenerator zurückgegriffen, der in Entwicklung eines Zufallsgenerators für gleichverteilte Mikrozustände (Implementierung in R) erläutert wurde.
Einführung
Die hier vorgestellten Simulationen haben weniger die Absicht, physikalisch relevante Eigenschaften von speziellen Systemen herzuleiten, vielmehr sollen die Begriffe, Formeln und Aussagen aus Konzepte der Statistischen Mechanik: Die Gleichwahrscheinlichkeit der Mikrozustände und die Definition der Boltzmann-Entropie veranschaulicht werden und helfen den Einstieg in die Denkweise der statistischen Mechanik zu finden.
Daher ähnelt auch die Vorgehensweise dem Theorieteil:
- Wie dort werden zunächst kleine Teilchenzahlen betrachtet, womit gemeint ist, dass man die mit der Definition der Mikro- und Makrozustände verbundenen Abzählprobleme noch exakt lösen kann (insbesondere die Fakultäten und Multinomialkoeffizienten ohne Näherungen berechnen kann).
- Dann werden Simulationen mit großen Teilchenzahlen durchgeführt, wobei Näherungen (insbesondere die Stirling-Approximation) für die Lösung der Abzählprobleme und zur Berechnung der Boltzmann-Entropie verwendet werden.
Die Simulationen werden jeweils aus physikalischer Sichtweise beschrieben; die Implementierungen (in der Programmiersprache R) werden in einem eigenen Kapitel erklärt. (Man muss die Implementierungen nicht kennen, um die Ergebnisse der Simulationen zu verstehen.)
Simulationen für kleine Teilchenzahlen
Was sind hier "kleine Teilchenzahlen"?
Mit "kleine Teilchenzahlen" soll im Folgenden gemeint sein, dass die Anzahl der Moleküle N und die Gesamtenergie E = K · E0 des Modellsystems so klein sind, dass man die Multinomialkoeffizienten noch exakt berechnen kann. Später werden dann Simulationen mit "großen Teilchenzahlen" durchgeführt, bei denen nur noch die Stirling-Approximation der Multinomialkoeffizienten verwendet werden kann.
Mit "kleinen Teilchenzahlen" ist hier also keine physikalisch interpretierbare Aussage gemeint in dem Sinn, dass ein System bei kleinen Teilchenzahlen ein anderes Verhalten zeigt als bei großen Teilchenzahlen. Vielmehr ist hier die Laufzeit der Algorithmen gemeint: Je nachdem wie detailliert die zu gewinnenden Informationen sind, muss man die Teilchenzahlen kleiner machen, um noch zumutbare Laufzeiten zu erhalten.
Die Berechnung sämtlicher Makrozustände zu gegebener Teilchenzahl N und Gesamtenergie K · E0
1. Beispiel: Die Makrozustände zu N = 5, K = 3.
Jedes Molekül besitzt 4 Zustände, den Grundzustand (mit Energie 0) und drei angeregte Zustände (mit den Energien E0, 2 · E0, 3 · E0), siehe Abbildung 1 links oben.
Ein Mikrozustand gibt für jedes der 5 Moleküle an, welche Energie es besitzt (hier wird der Faktor vor E0 angegeben). Hier gibt es 35 Mikrozustände, die in Abbildung 1 nicht aufgeführt werden. Sortiert man die Mikrozustände (hier absteigend), so sind einige der Mikrozustände nicht mehr unterscheidbar und es entstehen die Energiezustände, von denen es hier 3 gibt (siehe Abbildung 1 unten links). Im Energiezustand ist somit nicht mehr erkennbar, welches Molekül ein bestimmtes Energieniveau einnimmt.
Der Makrozustand beschreibt die Besetzungszahlen der K+1 = 4 Energieniveaus, siehe Abbildung 1 unten mitte. Zu jedem Energiezustand gibt es genau einen Makrozustand und umgekehrt. Die Anzahl der Mikrozustände, die einen Makrozustand (oder Energiezustand) realisieren, wird durch die Multinomialkoeffizienten berechnet, siehe unten rechts.
2. Beispiel: N = 8, K = 8
Mit N = 8 und K = 8 sind die Teilchenzahl und die Anzahl der Energiequanten so klein, dass man noch keine Übereinstimmung zwischen den statistischen Größen, die mit den Multinomialkoeffizienten berechnet werden, und den in Stirling-Näherung berechneten Größen erwarten kann. Die folgenden Berechnungen zeigen aber schon erstaunliche Ähnlichkeiten.
Für N = 8 und K = 8 gibt es 6435 Mikrozustände und 22 Makrozustände. Die Mikrozustände aufzuführen ist wenig erhellend. Bevor die Makrozustände aufgelistet werden, werden in Abbildung 2 die relevanten statistischen Größen berechnet:
- der Boltzmann-Faktor q,
- die Zustandssumme Z,
- die theoretischen Besetzungszahlen ni für denjenigen Makrozustand, der durch die meisten Mikrozustände realisiert wird,
- die Boltzmann-Entropie SB berechnet durch den Multinomialkoeffizienten,
- die Boltzmann-Entropie SA berechnet in Stirling-Näherung mit den theoretischen Besetzungszahlen.
Man erkennt, dass sich für die theoretischen Besetzungszahlen keine ganzen Zahlen ergeben; dieses Verhalten wurde schon öfters diskutiert: die Methode, mit der der wahrscheinlichste Makrozustand bestimmt wurde, behandelt die Besetzungszahlen wie kontinuierliche Größen.
In Abbildung 3 werden die 22 Makrozustände aufgelistet. Sortiert sind sie durch den Multinomialkoeffizienten, der die Größe der Boltzmann-Entropie SB bestimmt (und hier nach Gleichung (2) aus Abbildung 2 berechnet wurde, vorletzte Spalte in der Tabelle in Abbildung 3). Die Entropie SA (A steht hier für Approximation) wurde mit Hilfe von Gleichung (3) aus Abbildung 2 berechnet, das heißt es wurde die vereinfachte Stirling-Approximation für den Multinomialkoeffizienten verwendet.
Man erkennt insbesondere, dass der Entropie-Wert SA / kB ≈ 11.09 von keinem Makrozustand erreicht wird – der theoretische Gleichgewichtszustand enthält Besetzungszahlen, die nicht ganzzahlig sind und es gibt keinen "tatsächlichen" Makrozustand mit dessen Entropie.
Der 22. (und letzte) Makrozustand kann nur einmal realisiert werden, da sich alle Moleküle im ersten angeregten Zustand befinden. Daher ist die Entropie gleich null.
Um die Größenverhältnisse der Multinomialkoeffizienten besser zu beurteilen, werden in Abbildung 4 für die 22 Makrozustände die Multinomialkoeffizienten (links) sowie der Logarithmus des Multinomialkoeffizienten (rechts) in einem Diagramm aufgetragen. Hier sind die Zustände nicht wie oben sortiert, sondern gemäß ihrer lexikographischen Anordnung aufgetragen.
3. Beispiel: N = 16, K = 16
Obwohl die Molekülzahl und die Anzahl der Energiequanten im Vergleich zum letzten Beispiel lediglich verdoppelt ist, gibt es jetzt deutlich mehr Zustände:
- Anzahl der Mikrozustände: 300 540 195 ≈ 3.0 · 108,
- Anzahl der Makrozustände: 231.
Da wie im letzten Beispiel N = K ist, erhält man wieder für den Boltzmann-Faktor q = 1/2 und für die Zustandssumme Z = 2. Und der Gleichgewichtszustand ist wieder eine geometrische Folge:
(8, 4, 2, 1, 1/2, ...).
Die zu Abbildung 3 analoge Tabelle wird hier natürlich nicht gezeigt, lediglich ihre ersten 20 Zeilen. Dabei ist zu beachten, dass der Makrozustand eigentlich aus 17 Besetzungszahlen besteht, allerdings wurde nach n8 abgeschnitten, da alle weiteren Besetzungszahlen gleich null sind.
Aussagekräftiger als die vollständige Tabelle ist wieder die Abbildung 6, die völlig analog zu Abbildung 4 zu lesen ist.
Um besser zu erkennen, wie viele Makrozustände für welchen Anteil der Mikrozustände verantwortlich sind, werden in Abbildung 7 kumulierte Summen gebildet: Die Makrozustände sind wie in der Tabelle in Abbildung 5 nach der Größe des Multinomialkoeffizienten sortiert; es werden die kumulierten Summen der Multinomialkoeffizienten gebildet und gegen den Index der Makrozustände aufgetragen.
Man erkennt zum Beispiel, dass die 20 wahrscheinlichsten Makrozustände (der 231) etwa von der Hälfte der möglichen Mikrozustände erzeugt wird; oder dass die 100 unwahrscheinlichsten Makrozustände von lediglich etwa 3 Prozent der Mikrozustände erzeugt werden.
Simulationen für große Teilchenzahlen
Die bisher gezeigten Simulationen sind deshalb so aufwendig, weil alle Makrozustände berechnet und ausgewertet werden müssen. Die Anzahl der Makrozustände wächst überproportional mit N und K und die Auswertung erfordert die Berechnung von Fakultäten, so dass die Algorithmen für N und K in der Größenordnung von 100 schon nicht mehr ausgeführt werden können. Im Folgenden wird daher versucht relevante Informationen zu erlangen, indem man
- lediglich "Zufallsexperimente" durchführt und versucht aus diesen physikalische Ergebnisse abzulesen und
- die Stirling-Approximation zur Berechnung von Multinomialkoeffizienten einsetzt.
Um mit den Simulationen besser vertraut zu werden, werden sie zunächst mit "kleinen" und dann mit "großen" N und K durchgeführt.
Das Gleichverteilungs-Postulat und der Zufallsgenerator für gleichverteilte Mikrozustände
Bei der Einführung der Boltzmann-Entropie wurde diskutiert, dass die Aussagen der statistischen Mechanik auf der Annahme beruhen, wonach alle Mikrozustände mit gleicher Wahrscheinlichkeit angenommen werden (Gleichverteilungs-Postulat).
Es ist hier noch nicht der Ort zu diskutieren, welche Dynamik man für das Modellsystem voraussetzen muss, damit das Gleichverteilungs-Postulat erfüllt ist. Daher wählt man für die folgenden Simulationen die einfachste Dynamik, die das Gleichverteilungs-Postulat sicherstellt: Soll der zeitliche Ablauf des Modellsystems betrachtet werden, so wählt man aus der Menge der möglichen Mikrozustände zufällig einen Mikrozustand aus, wobei die Auswahl keinen Mikrozustand bevorzugt, also das Gleichverteilungs-Postulat erfüllt.
Die Simulation des zeitlichen Ablaufs des Modellsystems erfolgt, indem man mit dem Zufallsgenerator aus Entwicklung eines Zufallsgenerators für gleichverteilte Mikrozustände (Implementierung in R) eine Folge von Mikrozuständen erzeugt, die dann ausgewertet werden kann.
Es ist klar, dass diese "Dynamik" keinerlei Erklärungen für das zeitliche Verhalten des Modellsystems besitzt, sie wird hier nur eingesetzt, um
- zu zeigen, wie eine Auswertung aussehen kann und
- sie soll eine Illustration der Formeln und Aussagen aus Berechnung der thermodynamischen und statistischen Größen für das Modellsystem mit äquidistanten Energieniveaus liefern
Später – wenn es gelingt eine geeignete Dynamik für das Modellsystem zu definieren – wird der Zufallsgenerator nur noch eingesetzt, um einen zufälligen Anfangszustand zu erzeugen.
Erzeugen von zufälligen Mikrozuständen zu gegebener Teilchenzahl N und Gesamtenergie K · E0
1. Beispiel: Auswertung einer Folge von zufällig erzeugten Mikrozuständen mit 16 Teilchen und 16 Energiequanten
Mit Hilfe des Zufallsgenerators, der gleichverteilte Mikrozustände zu gegebenem N und K erzeugt, werden 20 Makrozustände erzeugt und ihre Boltzmann-Entropie berechnet. Sie wird in der vereinfachten Stirling-Approximation des Multinomialkoeffizienten berechnet, obwohl man hier die Multinomialkoeffizienten noch exakt berechnen kann (siehe Formeln in Abbildung 8 oben). Wie weit die exakt berechnete Entropien SB und die Stirling-Approximation SA voneinander abweichen, kann man in Abbildung 5 ablesen. Diese Simulation soll später mit größeren N und K durchführt werden, daher wurde sie hier für diese Fälle vorbereitet.
Abbildung 8 zeigt dann die Ergebnisse der Simulation, wobei die Makrozustände nicht vollständig aufgeführt werden, sondern nur die ersten acht Einträge. Ein Vergleich mit Abbildung 5 zeigt, dass der Makrozustand, der in der Simulation die maximale Entropie besitzt, nicht der wahrscheinlichste Zustand ist: Der Makrozustand (7, 5, 2, 1, 1, 0, ...) wird von mehr Mikrozuständen realisiert, kommt aber in dieser Simulation nicht vor.
Abbildung 9 zeigt den Verlauf der Boltzmann-Entropie bei der Simulation. Dabei ist:
- Die Entropie des Gleichgewichtszustandes blau eingetragen (der zugehörige Makrozustand beschreibt eine geometrische Folge). Wie oben diskutiert wurde, gibt es keinen Makrozustand mit ganzen Zahlen, der diesen Gleichgewichtszustand realisiert.
- Das Maximum der Entropie im Verlauf der Simulation grün eingetragen.
Um die Größenordnungen der Entropie besser beurteilen zu können, wird das Diagramm zweimal erstellt:
- links mit einer Skala, die an die enthaltenen Entropie-Werte angepasst ist,
- rechts mit einer Entropie-Skala, die von 0 bis zur Entropie des Gleichgewichtszustandes reicht.
2. Beispiel: Auswertung einer Folge von zufällig erzeugten Mikrozuständen mit 256 Teilchen und 256 Energiequanten
Die Vorgehensweise aus dem ersten Beispiel wird jetzt für N = 256 und K = 256 wiederholt; statt nur 20 Mikrozustände zu erzeugen, werden jetzt 500 erzeugt. Abbildung 10 zeigt die zu Abbildung 9 analoge Darstellung der Simulation.
Der Makrozustand aus der Simulation mit der größten Boltzmann-Entropie lautet:
126 65 33 17 8 3 2 1 1 0 ...
und es besitzt die Boltzmann-Entropie (grün im Diagramm eingetragen)
SA / k B = 354.0.
Zum Vergleich: Der Gleichgewichtszustand (geometrische Verteilung mit nicht-ganzzahligen Besetzungszahlen, blau im Diagramm) hat die Boltzmann-Entropie
SGW / k B = 354.9.
Um besser beurteilen zu können, welche Entropie-Werte in der Simulation mit welchen Häufigkeiten angenommen werden, wird die Folge der erzeugten Makrozustände umgeordnet nach der Größe der Boltzmann-Entropie. Abbildung 11 zeigt die Darstellung von Abbildung 10 mit den sortierten Entropie-Werten. Dass jetzt die Entropie zunimmt, hat also nichts mit dem Entropiesatz zu tun, sondern liegt nur an der Sortierung.
Die folgende Tabelle zeigt diejenigen 12 Makrozustände aus dem Verlauf der Simulation, die die höchsten Entropie-Werte besitzen (wird ein Makrozustand mehrfach angenommen, wird er in der Tabelle auch mehrfach aufgeführt):
n0 | n1 | n2 | n3 | n4 | n5 | n6 | n7 | n8 | n9 | n10 | n11 | SA / kB |
126 | 65 | 33 | 17 | 8 | 3 | 2 | 1 | 1 | 0 | 0 | 0 | 353.99 |
130 | 61 | 33 | 16 | 7 | 4 | 3 | 1 | 1 | 0 | 0 | 0 | 353.81 |
125 | 68 | 33 | 14 | 7 | 5 | 2 | 1 | 1 | 0 | 0 | 0 | 353.71 |
124 | 66 | 36 | 15 | 8 | 4 | 1 | 1 | 1 | 0 | 0 | 0 | 353.53 |
125 | 68 | 30 | 16 | 9 | 5 | 2 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 353.49 |
129 | 63 | 34 | 15 | 6 | 4 | 2 | 1 | 1 | 1 | 0 | 0 | 353.43 |
124 | 69 | 30 | 17 | 8 | 5 | 2 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 353.43 |
129 | 61 | 33 | 16 | 8 | 6 | 2 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 353.37 |
126 | 63 | 35 | 17 | 8 | 3 | 3 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 353.35 |
122 | 68 | 36 | 16 | 8 | 3 | 1 | 1 | 1 | 0 | 0 | 0 | 353.25 |
122 | 68 | 36 | 16 | 8 | 3 | 1 | 1 | 1 | 0 | 0 | 0 | 353.25 |
129 | 66 | 27 | 15 | 11 | 4 | 2 | 1 | 1 | 0 | 0 | 0 | 353.22 |
3. Beispiel: Auswertung einer Folge von zufällig erzeugten Mikrozuständen mit 1024 Teilchen und 1024 Energiequanten
Man kann leicht zu noch größeren N und K übergehen: Wiederholt man obige Vorgehensweise mit N = 1024 und K = 1024 erhält man einen Verlauf der Entropie wie in Abbildung 12.
Der Makrozustand aus der Simulation mit der größten Boltzmann-Entropie lautet:
520 245 126 69 32 16 7 5 2 1 1 0 ...
und es besitzt die Boltzmann-Entropie
SA / k B = 1418.
Zum Vergleich: Der Gleichgewichtszustand (geometrische Verteilung mit nicht-ganzzahligen Besetzungszahlen) hat die Boltzmann-Entropie
SGW / k B = 1420.
Abbildung 13 zeigt die Simulation aus Abbildung 12 wieder mit Sortierung.
Die folgende Tabelle zeigt diejenigen 12 Makrozustände aus dem Verlauf der Simulation, die die höchsten Entropie-Werte besitzen:
n0 | n1 | n2 | n3 | n4 | n5 | n6 | n7 | n8 | n9 | n10 | n11 | SA / kB |
520 | 245 | 126 | 69 | 32 | 16 | 7 | 5 | 2 | 1 | 1 | 0 | 1418.2 |
506 | 254 | 139 | 63 | 32 | 16 | 7 | 4 | 2 | 1 | 0 | 0 | 1418.0 |
508 | 257 | 134 | 63 | 31 | 15 | 8 | 3 | 3 | 2 | 0 | 0 | 1417.6 |
518 | 254 | 120 | 67 | 31 | 16 | 8 | 5 | 3 | 2 | 0 | 0 | 1417.5 |
511 | 245 | 141 | 67 | 30 | 16 | 8 | 3 | 1 | 1 | 1 | 0 | 1417.4 |
519 | 251 | 117 | 72 | 34 | 16 | 6 | 4 | 3 | 1 | 1 | 0 | 1417.3 |
500 | 266 | 133 | 64 | 30 | 17 | 8 | 3 | 1 | 2 | 0 | 0 | 1417.2 |
509 | 256 | 127 | 66 | 36 | 17 | 8 | 3 | 1 | 0 | 1 | 0 | 1417.1 |
512 | 246 | 133 | 71 | 34 | 15 | 6 | 5 | 1 | 1 | 0 | 0 | 1417.1 |
504 | 266 | 125 | 64 | 36 | 16 | 6 | 4 | 1 | 1 | 0 | 1 | 1417.1 |
509 | 251 | 130 | 74 | 32 | 15 | 6 | 5 | 1 | 1 | 0 | 0 | 1417.0 |
523 | 245 | 120 | 69 | 34 | 19 | 6 | 3 | 2 | 2 | 1 | 0 | 1416.9 |
In Abbildung 14 wird lediglich die Anzahl der erzeugten Makrozustände von 500 auf 2000 erhöht. Man erkennt, dass der Kurvenverlauf qualitativ identisch ist, er ist aber deutlich geglättet.
Der Makrozustand mit höchster Entropie lautet auch hier:
520 245 126 69 32 16 7 5 2 1 1 0 ...
4. Beispiel: Auswertung einer Folge von zufällig erzeugten Mikrozuständen mit 1024 Teilchen und 512 Energiequanten
Im Vergleich zum dritten Beispiel wird die Gesamtenergie halbiert: N = 1024 und K = 512. Abbildung 15 zeigt das Ergebnis der Simulation mit der zufälligen Abfolge der Makrozustände.
Der Makrozustand aus der Simulation mit der größten Boltzmann-Entropie lautet:
682 228 75 27 8 3 1 0 0 ...
und es besitzt die Boltzmann-Entropie
SA / k B = 977.1.
Zum Vergleich: Der Gleichgewichtszustand (geometrische Verteilung mit nicht-ganzzahligen Besetzungszahlen) hat die Boltzmann-Entropie
SGW / k B = 977.7.
Mit Sortierung:
Die folgende Tabelle zeigt diejenigen 12 Makrozustände aus dem Verlauf der Simulation, die die höchsten Entropie-Werte besitzen:
n0 | n1 | n2 | n3 | n4 | n5 | n6 | n7 | n8 | n9 | n10 | n11 | SA / kB |
682 | 228 | 75 | 27 | 8 | 3 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 977.14 |
687 | 220 | 77 | 27 | 9 | 3 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 976.98 |
685 | 225 | 75 | 25 | 9 | 4 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 976.95 |
680 | 232 | 75 | 23 | 10 | 3 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 976.91 |
685 | 222 | 78 | 26 | 10 | 2 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 976.83 |
685 | 222 | 78 | 26 | 10 | 2 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 976.83 |
678 | 231 | 78 | 27 | 7 | 2 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 976.83 |
677 | 233 | 77 | 27 | 7 | 2 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 976.80 |
683 | 225 | 79 | 25 | 7 | 4 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 976.78 |
685 | 222 | 80 | 23 | 10 | 3 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 976.78 |
682 | 224 | 83 | 23 | 8 | 3 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 976.74 |
678 | 237 | 71 | 24 | 10 | 3 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 976.67 |
Aufgabe:
Versuchen Sie zu beschreiben, welcher Unterschiede zwischen den physikalischen Eigenschaften des Modellsystems mit
N = 1024, K = 1024 und
N = 1024, K = 512
bestehen! Welche dieser Unterschiede lassen sich in den Abbildungen und Tabellen erkennen?