Solarstrom-Rechner
Erfahre mehr über Solarmodulleistung, Sonnenstunden, Tagesverbrauch und die Wirtschaftlichkeit von Balkonkraftwerken. Unser Solar-Rechner hilft dabei die wirtschaftlichkeit hilft dabei, die Wirtschaftlichkeit der PV-Anlage besser abzuschätzen. Bitte beachte, dass die berechneten Werte nur eine Orientierung bieten und keine exakten Prognosen darstellen. Warum die Ergebnisse nur Näherungswerte sind und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen, eräutern wir in diesem kurzen Artikel.
Solarmodulleistung (Watt)
Die Leistung einer Solaranlage gibt an, wie viel elektrische Energie sie unter optimalen Bedingungen erzeugen kann. Seit Mai 2024 darf man in Deutschland maximal 800 Watt in das öffentliche Stromnetz einspeisen. Dennoch ist es erlaubt, eine Photovoltaik-Gesamtleistung von bis zu 2000 Watt auf dem Balkon oder Dach zu installieren.
Besonders bei Balkonkraftwerken, die eine Gesamtleistung von über 800 Watt haben, übernimmt der Wechselrichter eine entscheidende Funktion: Er drosselt automatisch die Einspeisung ins Netz auf das erlaubte Maß. Der erzeugte Solarstrom wird jedoch zunächst im Haushalt selbst verbraucht. Das bedeutet, dass Haushaltsgeräte zuerst mit Sonnenstrom versorgt werden, bevor Strom aus dem Netz des Energieversorgers bezogen wird.
Sonnenstunden pro Tag
Die durchschnittlichen Sonnenstunden pro Tag sind ein entscheidender Faktor für die Berechnung der Stromerzeugung. In Deutschland liegt dieser Wert bei ca. 4,8 Stunden pro Tag: Hier sind natürlich wechselhafte Wetterbedingungen und deutlich kurzere Tage in Wintermonaten eine wichtiger Faktor. Die optimale Leistung der Module wird nur bei direkter Sonneneinstrahlung erreicht, während diffuse Strahlung (bei bewölktem Himmel) die Effizienz reduziert.
Tagesverbrauch (kWh)
Der tägliche Stromverbrauch hängt stark von der Haushaltsgröße und den verwendeten Geräten ab. Typische Durchschnittswerte sind:
- Kleine Wohnung (1-2 Personen): ca. 4-6 kWh/Tag
- Größere Wohnung (3-4 Personen): ca. 8-12 kWh/Tag
- Haus mit Wärmepumpe oder Elektroauto: 15-30 kWh/Tag oder mehr
Die Berechnung des Eigenverbrauchs ist jedoch immer nur eine Näherung, da der Stromverbrauch nicht konstant ist. Einzelne Haushaltsgeräte (wie Elektroherd, Backofen oder Waschmaschine) verursachen kurzzeitig hohe Lastspitzen in der Größenordnung von 2000 W, die durch ein Balkonkraftwerk nicht gedeckt werden können.
Verkauf von überschüssigem Strom
Viele Besitzer eines Balkonkraftwerks stellen sich die Frage, ob sie überschüssigen Strom ins öffentliche Netz einspeisen und dafür eine Vergütung erhalten können. Theoretisch ist das möglich, jedoch in der Praxis oft nicht wirtschaftlich.
- Wer seinen überschüssigen Solarstrom verkaufen will, muss die Anlage offiziell als normale PV-Anlage anmelden.
- Dafür wird ein geeichter Zweirichtungszähler benötigt, um die eingespeiste Strommenge exakt zu erfassen.
- Die bürokratischen Hürden und zusätzlichen Kosten für die Anmeldung und den Zählertausch stehen oft in keinem sinnvollen Verhältnis zur geringen Einspeisevergütung.
Daher ist es für die meisten Haushalte wirtschaftlich sinnvoller, den selbst produzierten Strom direkt zu verbrauchen, anstatt ihn ins Netz einzuspeisen.
Kleiner Ausblick: Die Evolution der Solartechnik
Der Energieaufwand für die Herstellung eines Solarmoduls im Vergleich zu der Energie, die es während seiner Lebensdauer erzeugt, wird in der Regel mit dem Konzept der Energierücklaufzeit (EPBT - Energy Payback Time) gemessen. Die EPBT ist die Zeit, die ein Solarmodul benötigt, um die gleiche Energiemenge zu erzeugen, die für seine Herstellung verbraucht wurde.
- Anfangszeit (1970er-1990er Jahre): Die EPBT entsprach in etwa der Lebensdauer des Paneels, d. h. die erzeugte Energie entsprach in etwa der bei der Produktion verbrauchten Energie.
- Heute (2020er Jahre): Die EPBT beträgt 1-4 Jahre, und die Paneele erzeugen während ihrer Lebensdauer das 6-30-fache der bei der Produktion verbrauchten Energie.
Frühe Solarmodule erreichten Wirkungsgrade von nur 8–13 % und konnten damit nur einen kleinen Teil der Sonnenenergie in Strom umwandeln. Moderne Module erzielen heute bereits 18–24 %, während fortschrittliche Technologien wie PERC (Passivated Emitter and Rear Cell), bifaziale Module oder Tandemzellen sogar noch höhere Wirkungsgrade ermöglichen.
Frühere Solarmodule verwendeten dicke Siliziumscheiben, deren Herstellung viel Energie erforderte. Moderne Module verwenden dünnere Scheiben und moderne Materialien (z. B. monokristallines Silizium, Dünnschichttechnologien), deren Herstellung weniger Energie erfordert.
Zum Schluss: Effizienz-Duell – Photovoltaik vs. Photosynthese
Mutter Natur hatte ein paar Milliarden Jahre Vorsprung, aber in Sachen Effizienz hat die Photovoltaik die Photosynthese längst abgehängt. Während Pflanzen nur etwa 1–2 % des Sonnenlichts in Energie umwandeln, schaffen moderne Solarmodule bereits 18–24 % – da müsste die Evolution wohl mal ein Update bringen.